Tournament Report WADO 9 *1st*

Am Sonntag konnte ich zum zweiten mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt das Win a Dual Open mit meinem treuen Merfolkdeck gewinnen.

Gespielt habe ich eine sehr ähnliche Liste wie letztes mal:

Während ich sonst eigentlich im Großen und Ganzen mit meiner spielerischen Leistung zufrieden war, war der Weg zum Sieg dieses mal von meiner Seite aus gespickt mit groben Spielfehlern, fragwürdigen Sideboardplänen und unüberlegten Mulliganentscheidungen, wohingegen ich manche Spiele nur durch glückliche Topdecks und günstige Punktekonstellationen gewinnen konnte. Natürlich ist Glück ein wichtiges Element bei Magic und vieles hab ich sicher auch gut gemacht, trotzdem fühlt sich der Sieg dieses mal um ehrlich zu sein nicht ganz verdient an und gebührt eigentlich Florian, der auf dem 2. Platz gelandet ist.

Meine zahlreichen Verfehlungen auf diesem Turnier will ich euch natürlich nicht vorenthalten:

Runde 1 gegen Wenzel mit Death and Taxes – 2:1

DnT ist ein sehr durchwachsenes Matchup für Merfolk. Insbesondere Stoneforge into Batterskull ist schwer zu besiegen. Mit True-Name Nemesis ist man inzwischen zwar etwas besser dagegen gewappnet, aber spätestens wenn Mother of Runes, Sword of Fire and Ice oder Flieger dazu kommen wird es sehr schwer.
Allerdings spielt Wenzel seine eigene Version, bei der zwei Stoneforges und der Batterskull ins Sideboard verfrachtet wurden, um mehr Platz für Manadenial in Form von Leonin Arbiter und Ghost Quarter zu machen. Dass das kein schlechter Plan ist zeigt sein Top8 Finish beim letzten Bazaar of Moxen, speziell gegen Merfolk ist man mit dieser Version allerdings etwas schlechter aufgestellt, da Merfolk keine eigenen Sucheffekte (Fetchländer etc.) spielt und dank Aether Vial auch mit wenig Mana gut agieren kann.

1. Spiel
Das erste Spiel sollte gleich sehr interessant werden. Ich verpass zwar den 3.Landdrop, komm dank Aether Vial allerdings trotzdem ganz gut ins Spiel. Schließlich hab ich 2 Merfolks, eine Aether Vial auf 2, eine unequippte Jitte und 2 Länder auf dem Feld, Wenzel ein Spirit of the Labyrinth und ebenfalls eine Vial auf 2. In der festen Annahme, dass er meine Jitte benennt bring ich in Reaktion auf seinen Phyrexian Revoker keine weiteres Merfolk über die Vial ins Spiel, allerdings benennt er die Vial, spielt im Anschluss einen Leonin Arbiter und ein Ghost Quarter, das mir auch gleich ein Land zerstört. Ein sehr interessantes Play wie ich finde. Wenn der Plan aufgeht lässt mich das mit einer unequippten Jitte, einer abgestellten Vial und kaum Mana zurück, zumal auf seiner Hand noch ein weiteres Ghost Quarter wartet. Zum Glück für mich topdecke ich allerdings ein Land, kann die Jitte anlegen, die dann seine Kreaturen ziemlich dezimiert und mir letztendlich zum Sieg verhilft.

Sideboarding
-3 Curescatcher +1 Manriki-Gusari +2 Pithing Needle

2. Spiel
Ich bleib wieder auf 2 Ländern sitzen, dieses mal allerdings ohne Vial, wodurch ich nicht gut ins Spiel komm. Ich kann seinen Stoneforge Mystic nicht verhindern, der auch prompt einen Batterskull sucht. Ich kopier mir den Stoneforge mit einem Phantasmal Image um mein Manriki-Gusari zu suchen, kann dieses aber durch meine Manaprobleme nicht zum Einsatz bringen und werde dann relativ schnell von Batterskull + weiteren Kreaturen besiegt.

3. Spiel
Ich spiel T1 Aether Vial und T2 Jitte. Phyrexian Revoker und Thalia, Guardian of Thraben von ihm kann ich zum Glück countern und die Jitte leistet gute Arbeit. Ein Stoneforge kommt zwar durch wird allerdings von der Jitte zerstört und bis er den gesuchten Batterskull hardcasten kann, hat die Jitte 4 Marken. Sein Sword of Fire and Ice kann ich mit Pithing Needle abstellen und so gewinnt die Jitte letztendlich auch dieses Spiel.

Runde 2 gegen JD mit Enchantress – 0:2

1. Spiel
Ich hatte davor noch nie gegen Enchantress gespielt und diese Unerfahrenheit sollte sich dann im 2. Spiel auch rächen. In dem Matchup kann man entweder versuchen die Drawengine mit den Counterspells abzustellen oder seine Winconditions. Ich hab mich für ersteres entschieden, was eine Zeit lang auch ganz gut funktioniert hat. Seine ersten 3 Enchantress-Karten kann ich countern, insbesondere 2 FoW rauben mir selber aber die Ressourcen um genug Druck zu machen. Das lässt dem Gegner letztendlich genug Zeit um seine Engine anzuwerfen und ich werde am Ende von einem doppelten Emrakul-Angriff (gebounced mit Karakas) besiegt.

Sideboarding
– 4 Curescatcher – 2 True-Name Nemesis +4 Swan Song +2 Chalice of the Void

Er spielt viele 1 Mana Enchantments, weshalb ich die Chalice geboardet hab. Allerdings beißt sie sich natürlich mit den Swan Songs und er kann seine Enchantments auch bei liegender Chalice spielen, um über die Enchantress-Effekte Karten zu ziehen. Insofern war die Chalice vermutlich nicht grade die beste Wahl.

2. Spiel
Dieses mal kann ich seine Engine zwar nicht unterbinden, dafür aber besser Druck aufbauen. Seine Leben sinken gefährlich niedrig als er zusätzlich zu seinem bereits liegenden Rest in Peace einen Helm of Obedience spielt. Da er noch 2 Mana offen hat kann ich mit einem doppelten Daze zwar nicht verhindern, dass er das Spiel betritt, allerdings hat er kein Mana mehr um ihn direkt zu aktivieren, was mir eine weitere Runde erkauft. Mein Angriff zwingt ihn seine beiden Argothian Enchantress in den Block zu werfen und bringt ihn auf 3 Leben. Meine Hand besteht aus einem Echoing Truth, einer Force of Will und einem TNN. Nun halte ich es für eine gute Idee, seinen Helm noch in meiner Runde zu bouncen, damit er ihn nicht aktivieren kann und ich ihn mit dem FoW beim erneuten Ausspielen countern kann. Allerdings spielt er zunächst eine City of Solitude. Ich counter sie noch mit meinem FoW, kann dadurch aber den Helm nicht mehr verhindern und verlier gegen die Combo.
Das korrekte Play wäre hier natürlich gewesen, meinen Zug abzugeben, auf die Aktivierung des Helms zu warten und in Reaktion darauf Echoing Truth auf das Rest in Peace zu spielen. Die City of Solitude hätte man falls nötig zuvor noch mit dem FoW countern können. Leider fällt mir das erst nach dem Spiel auf und so verschenk ich das Spiel.

Runde 3 gegen Gabe mit Dredge – 2:1

Gegen Dredge zu spielen fühlt sich irgendwie nicht wie richtiges Magic an. Trotzdem oder gerade deswegen find ich die Spiele dagegen immer recht interessant. Preboard hat man zwei Möglichkeiten den Dredgespieler am Aufbau zu hindern. Man kann versuchen seine Draw-Discard-Effekte zu countern um zu verhindern, dass er seinen Friedhof voll bekommt. Falls das nicht geling kann man sich noch eigene Kreaturen töten um die Bridge from Belows aus dem Friedhof zu exilen. Leider hat man nicht viele Karten, mit denen sich das bewerkstelligen lässt. Cursecatcher sind eine Möglichkeit. Wenn der Gegner keine Spells spielt kann man z.B. ein Merfolk spielen, darauf mit einem Daze reagieren um diesen dann mit dem Cursecatcher zu countern. Weitere Optionen sind Jitte oder Wasteland (falls man welche spielt) auf eine aktivierte Mutavault.

1.Spiel
Seinen ersten Lion’s Eye Diamond kann ich noch countern, den zweiten allerdings nicht und sein Friedhof füllt sich schnell. 2 Bridge from Belows kann ich über Cursecatcher auf Cabal Therapy exilen, dann kommt aber Dread Return auf Iona und ich kann nicht mehr wirklich agieren. Ich zappel noch etwas um noch möglichst viel von seinem Deck zu sehen aber die Niederlage ist unausweichlich.

Sideboarding
– 4 True-Name Nemesis + 2 Relic of Progenitus + 2 Swan Song

TNN ist in dem Matchup einfach zu langsam. Man kann damit zwar noch Schaden durchdrücken, wenn der Dredgespieler das Board schon mit Zombies geflutet hat, allerdings ist das Zeitfenster, in dem das relevant sein kann recht klein. Relic ist offensichtlich großartig in dem Matchup und die Swan Songs sollen dabei helfen, Draw-Discard Spells zu unterbinden.

Spiel 2
T1 Relic of Progenitus hält seinen Friedhof leer. Der Druck lässt zwar etwas auf sich warten, da ich zunächst nur einen Silvergill Adept ohne weiteres Merfolk zum Vorzeigen habe, aber letztendlich hab ich genug Zeit um welche nachzuziehen und gewinn ohne Gegenwehr.

Spiel 3
Ich halte eine Hand mit nur einem Land, dafür aber Aether Vial, Relic und ein paar Merfolks. Der Gegner gibt den ersten Zug nach einem Landdrop ab, weshalb ich davon ausgehe, dass ich mir mit der Relic noch etwas Zeit lassen kann und zunächst die Aether Vial spiel, um schnell Druck aufzubauen. Allerdings exlpodiert der Friedhof im 2. Zug des Gegners dank Lion’s Eye Diamond und Faithless Looting förmlich, allerdings geschieht außer 2 Narcomoeba nichts mit direktem Boardimpact. Meine einzige Chance das Spiel jetzt noch zu gewinnen ist ein Land nachzuziehen, damit ich die Relic spielen und direkt opfern kann. Gespannt zieh ich meine Karte und mich lächelt eine wunderschöne Zendikar-Fullart-Insel an. Somit kann ich seinen Friedhof exilen, wovon der Gegner sich dank leerer Hand auch nicht mehr erholen kann und gegen eine schnelle Clock aus Merfolks verliert. Somit kann ich das 2. Spiel bei diesem Turnier mit einem Land-Topdeck im richtigen Moment für mich entscheiden.

Runde 4 gegen Jens mit Merfolk – 2:1

Merfolk-Mirror ist so ziemlich das stupideste, was Legacy zu bieten hat, und ich war bisher immer froh, dass mir das erspart geblieben ist. Im Prinzip geht es nur darum, wer schneller Kreaturen aufs Feld klatscht. Doch selbst so ein stupides Matchup lässt sich kolossal verzocken, wie ich im ersten Spiel beweisen werde.

Spiel 1
Jens muss zwei Mulligans nehmen, ich halte eine sehr landlastige aber passable Hand. Wir eröffnen beide mit Cursecatcher, bei ihm folgt später eine Merrorw Reejerey und bei mir ein True-Name Nemesis. Nun bin ich an der Reihe uns spiel ein Phantasmal Image. Da Merfolk kaum Möglichkeinten hat Kreaturen anzuzielen entscheide ich mich dafür statt meinem TNN den Reejerey des Gegners zu kopieren, um insgesamt mehr Power ins Damagerace zu werfen. Direkt danach bemerke ich meinen furchtbaren Fehler, aber ich versuch mir nichts anmerken zu lassen in der Hoffnung, dass Jens unaufmerksam genug ist. Das ist er natürlich nicht, spielt ein Merfolk und töte mit dem Trigger von seinem Merrow Reejerey meine Kopie. Ich zieh noch ein paar Länder und Aether Vials nach und verlier dann völlig verdient. Hätte ich einfach meinen eigenen TNN kopiert, hätte ich das Spiel locker gewonnen aber statt dessen werf ich das zweite Spiel auf diesem Turnier durch einen groben Spielfehler weg.

Sideboarding
– 3 Force of Will (im 3. Spiel hab ich statt dessen 3 Daze raus genommen, da ich on the draw war)
+ 1 Manriki-Gusari (gegen Jitte)
+ 2 Relic of Progenitus

Relic sieht auf den ersten Blick hier etwas deplaziert aus. Auf den zweiten Blick allerdings auch. Die Überlegung war, dass man gegen Decks mit 4 Cavern of Souls und 4 Aether Vials nicht viel mit den Countern anstellen kann und deshalb lieber einen Cantrip spielt. Im Nachhinein ist das allerdings Quatsch, da ein Counter in einem so schnellen Matchup immer noch mehr macht als ein Cantrip für 2 Mana.

Spiel 2 und 3
Hier gibts nicht viel zu sagen. Ich hab einfach das Glück etwas schneller Fleisch aufs Board legen zu können und gewinn jeweils das Damgerace.

Runde 5 gegen Brian mit Burn – 2:0

Das dritte Matchup auf diesem Turnier, das ich zuvor noch nie gespielt hatte. Allerdings weiß ich natürlich, was mich ungefähr erwartet. Hier geht es primär um Geschwindigkeit. Vom Gefühl her ist meine Clock im Zweifelsfall etwas schneller, insbesondere wenn man den einen oder anderen Burnspell im richtigen Moment countern kann.

Spiel 1
Eine gute Kurve und eine frühe Jitte gewinnen mir diese Spiel.

Siedeboarding
– 1 Force of Will – 2 Daze + 1 Blue Elemental Blast + 2 Chalice of the Void

Spiel 2
Ich spiel T2 eine Chalice auf 1, die sich allerdings direkt ein Smash to Smithereens einfängt. Seinen Vexing Shusher kann ich mit einem Topdeck-Elemental-Blast zerstören und eine Offensive an den Start bringen. Eine Force of Will auf Fireblast rettet mir schließlich eine Runde bevor ich ihn auf Null hab das Leben.

Runde 6 gegen Florian mit Sneak and Show – 2:1

Florian ist bisher ungeschlagen und der einzige mit 15 Punkten, ich bin mit 12 Punkten dank Opponentscore auf Platz 2. Wir einigen uns vor dem Spiel auf einen Preissplit, da der Gewinner der Partie auf jeden Fall 1. ist.
Sneak and Show ist dank Countern und Phantasmal Images nicht das schlechteste Matchup, insbesondere nach dem boarden. Trotzdem kann es natürlich sehr schnell vorbei sein wenn ein mal der falsche Spell durchkommt.

Spiel 1
Nach einem Mulligan halte ich eine sehr fragwürdige Hand, bestehend aus 4 Ländern, Aether Vial und Silvergill Adept. Ich zieh einen weiteren Adept nach und kann etwas Druck machen, allerdings nicht verhindern, dass Intuition Show and Tell sucht und einen Griselbrand (für mich eine Jitte) ins Spiel bringt. Florian zieht einige Extrakarten, findet aber nichts Hilfreiches und so liefern wir uns ein Damagerace. Meine beiden Adepten, Lord of Atlantis und eine Jitte gegen seinen Griselbrand (wobei mir die Ability zumindest in Bezug auf das Race zugute kommt). Florian ist runter auf 5 Leben als er mit Griselbrand angreift. Ich halte es für eine gute Idee, ihn mit den beiden Marken auf meiner Jitte auf 5/5 zu schrumpfen, wodurch ich auf 8 Leben geh und einen weiteren Angriff überleben kann und er nur auf 10 hoch. Wieder mal bemerk ich meinen Fehler zu spät. Hätte ich mir die Marken zum Pumpen aufgehoben hätte es genau gereicht um mit meinem nächsten Angriff 12 Schaden zu machen. Somit schenk ich Florian eine weitere Runde. Dieser Spielfehler sollte sich allerdings nicht rächen, er zieht wieder nichts relevantes nach und so gewinne ich das Spiel trotz Spielfehler.

Sideboarding
– 2 Umezawa’s Jitte – 4 True-Name Nemesis – 1 Merrow Reejerey + 4 Swan Song + 2 Pithing Needle + 1 Red Elemental Blast

Spiel 2
Ich hab zwar Insel + Daze auf der Starthand, allerdings fängt Florian an und spielt T1 City of Traitors, Lotus Petal und Show and Tell auf Griselbrand. In seiner 2. Runde versuch ich ein zweites Show and Tell mit meinem Daze zu unterbinden, was allerdings an Force of Will scheitert. Allerdings war das Spiel eigentlich schon mit dem T1 Griselbrand entschieden.

Spiel 3
Die Zeit wird langsam knapp und so kommt ein Concede von Florian, wodurch ich auf dem ersten und er auf dem 2. Platz landet.

 

Fazit

Das 9. Win a Dual Open war wie immer sowohl von den Leuten als auch von allem drum herum her sehr angenehm. Sehr schön fand ich, dass eine ganze Wagenladung Angehöriger der US-Army den weiten Weg von Koblenz gemacht hat um mitzuspielen und dass trotz Sommerferien 34 Spieler da waren.
Natürlich freu ich mich sehr über den Sieg, auch wenn er nicht ganz verdient war. Aber wenigstens hab ich meine Spielfehler erkannt und nehm von diesem Turnier sicher einiges für die Zukunft mit.

Bis nächstes Mal
Dominik

Updated: 27. August 2014 — 07:47

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